Falu Rödfärg - Gespritzt

Heute war es mal wieder an der Zeit mich mit der vielleicht "schwedischten" Beschäftigung zu befassen: Dem rot-malen der Hütte mit Falu Rödfärg.

Bei der klassichen schedischen Schlämmfarbe "Falu Röd" bzw. "Falu Rödfärg" ist es für "Kenner" selbstverständlich nicht die billige, eher bräunliche "Baumarktfarbe" zu benutzen sondern das leuchtendere Hellrot - "Ljusröd". Das helle Rot kommt auch ohne die von der Industrie als Verkaufsargument bemühten Zusatzstoffe wie z.B. Öle aus. Denn "Holzschutz" beginnt nicht mit Anstrichen - sondern mit der Konstruktion und der Auswahl und Qualität vom verwendeten Holz.

Am besten "schützt" eine Farbe Holz dann wenn sie an den Eigenschaften vom Holz nichts "verschlimmbessert". Vor allem in dem sie keine "Schicht" bilden die für Wasser und Dampf weniger durchlässig oder gar undurchlässig ist. Schlämmfarben sind ideal. Sie schützen sogar tatsächlich weil sie UV-Licht abschirmen und - weil sie mineralisch sind - das Holz für Insekten schwerer als Holz "erkennbar" machen.

Die haltbarste Methode Schlämmfarben aufzutragen ist mit dem Pinsel. "Stilecht" mit der "Hornsugga". Mit dem Pinsel entsteht eine relativ dicke "Opferschicht" die wegen dem "einarbeiten" mit dem Pinsel auch eine festere Verbindung mit dem Untergrund eingeht.

Beim "Wiederanstrich" bin ich aber dazu übergegangen mit der "Spritzpistole" zu "malen". Zum Einen weil es hier darum geht (Blüten-)Staub und anderen Verunreinigungen zu begegnen - und nicht "Fehlstellen" auszubessern. Hier hat "Spritzen" zwei Vorteile: Der Luftstrom der Spritzpistole bläst Staub schon weg bevor man mit dem "Farbstrahl" die jeweilige Stelle erreicht. Beim Pinseln muß muß man vorher reinigen; Sonst macht man Staub und Rußpartikel zum "ungewollten aber festen Bestandteil" des neuen Anstrichs. Der größte Vorteil vom Spritzen ist daß die Arbeit wesentlich weniger Mühe macht - vor allem weil man mühelos Spalten und Winkel erreicht. Daß man deutlich weniger Farbe verbraucht ist mit Blick auf die Haltbarkeit zwar eher ein Nachteil - der sich aber "optisch" ausgleicht weil man öfter - und mit weniger Mühsal - ein frisch angemaltes Häuschen "genießen" kann.

Ein Vorteil von Schlämmfarbe ist auch daß man sich - vor allem mit der Spritzpistole - problemlos auf die beanspruchten Partien der Fassade beschränken kann. Gerade dort wo das Streichen/Spritzen besonders viel Mühe macht - z.B an den Übergängen unter dem Dach - wird die Farbe ja kaum von der Witterung beamnsprucht oder verschmutzt. Hier braucht man also nicht bis in die Winkel arbeiten sondern sorgt lediglich für einen möglichst harmonischen Übergang zum älteren Anstrich.

Wenn man die Farbe ohne Zusatz von Leinöl verwendet ist auch nach der Arbeit die Reinigung der Spritzpistole keine umständliche Prozedur. Gut mit klarem Wasser durch- und zuletzt mit Luft trockenspülen - Fertig. Bei der Verarbeitung sind nicht einmal gelegentliche kleine "Klümpchen" in der Farbe ein Problem, wenn man zuvor den Feinfilter aus der Spritzpistole ausbaut. Besser ist es aber sicherlich die Farbe nach dem Anrühren (falls man wie ich Pulver als Grundlagen verwendet) durch einen Sieb zu lassen.

Der einzige "Schwachpunkt" meiner Malerarbeiten war mein Kompressor, der mit seinen rund 150 Litern/Minute einfach viel zu "schwach auf der Brust" ist um den Luftbedarf der Pistole bei der Arbeit durchgehend stillen zu können. Hier ist mindestens das Doppelte anzustreben - und das dann am Besten auch mit einem Druckspeicher im dreistelligen Liter-Bereich.

Das arbeiten selbst ist auch dann kein Problem wenn man gar gar keine einschlägige Erfahrung mitbringt. Wie beim Pinseln gilt es so "sparsam" zu sein daß keine zum "laufen" neigende Schicht entsteht. Auch unterschiedlich "stark/dick" ausfallende Partien ergeben beim Wieder-Anstrich kein optisches Problem. Bei der Verarbeitung mit der Spritzpistole habe ich mir das "vorherige Anfeuchten" des Untergrunds "gespart". Beim "Pinseln" soll das Anfeuchten verhindern daß der Untergrund auf einen Schlag der Farbe das Wasser entzieht und sie so zu einer zu kleinen Rissen und zu "abbröseln" neigenden "Schlammschicht" bindet. Dieses Problem stellt sich mit der Spritzpistole nicht.