Geistige Unabhängigkeit

Geistige Freiheit - Autonomie, die Fähigkeit selbständig und unabhängig zu denken.

Selbständiges Denken setzt eine entwickelte selbständige Persönlichkeit voraus. In der heutigen Gesellschaft fehlt es vielfach an Rahmenbedingungen die ein "Reifen" zu einer eigenständigen Persönlichkeit fördern. Das "Ergebnis" sind heute zum Einen egoman-egozentrisch akzentuierte Menschen und zum Anderen Menschen die als Subjekt einer kollektiven Masse ein eher "ameisenartiges", "ferngesteuertes" Dasein führen. Bemerkenswert an diesen Extremen ist daß es auch möglich ist situationsabhängig zwischen diesen Extremen wechseln.

Dabei bedient sich der egoman-egozentrische Persönlichkeitsanteil "seiner" Masse als Bestätigung wobei er zum Teil dieser Masse wird. Er bedient sich deren "Moden" und "Meinungen" der Wahnvorstellung ergeben dies sei Ausdruck seiner Persönlichkeit und Individualität. Tatsächlich sind es Anzeichen dafür daß ihm Beides fehlt. Erst das selbständige Denken würde es erlauben zwischen den eigenen Wünschen und Vorstellungen - welche die von der der Masse Übernommenen einschließen - und dem "Vernünftigen"; dem "Machbaren" unter Berücksictigung von "moralischer Konsistenz" zu unterscheiden und abzuwägen.

Der Mensch der selbständiges Denken aufgegeben hat neigt auch deshalb zu extremen Ansichten weil das Kollektiv nicht kompromissfähig ist und wei mit der Aufgabe von Selbständigkeit auch die Verantwortung für das eigene Denken und Handeln aufgegeben wird. Ideologie und Religion kann die Persönlichkeit sogar so weit auflösen daß der Einzelne nicht nur sein selbständiges Denken; sondern sogar sein grundlegendes Eigenintresse verliert. Nur wer sein selbständiges Denken und Sein aufgegeben hat ist in der Lage einen Sloagan wie "Du bist Nichts - Dein Volk ist Alles" zu akzeptieren; Ist in der Lage als "Selbstmordattentäter" irgendwelchen Zielen zu dienen; Ist in der Lage aus iedologischen oder religiösen Gründen Wünschen und selbst grundlegenden Bedürfnissen zu entsagen.



Selbständig und unabhängig Denken setzt Unabhängigkeit von vorgefertigter Meinung und selektiver Information voraus. Übernehmen von Meinung ist Verzicht auf eigenständiges Denken.

Information unterliegt immer einer Auswahl. Diese Auswahl wird zum Problem wenn sie in manipulativer Absicht selektiert wurde UND der Einzelne diese Selektion akzeptiert weil sie seine etablierten Vorstellungen und Erwartungen bestätigt. Letzteres kann so weit gehen, daß die eigenen Wünsche und Erwartungen zum persönlichen Selektionskriterium werden.

Das "glauben wollen" dient als Verzerrung der Wahrnehmung dem Bedürfnis der Selbstbestätigung bzw. dazu "narzisstische Verletzungen" durch "virtuelle oder reale Misserfolge" zu vermeiden. Den "nicht-denkenden" Menschen erkennt man landläufig daran daß er sogar selbst der Überzeugung ist (fast) Alles "schon vorher gewußt zu haben". Dort wo sein eigenes Verhalten diese Überzeugung lügen strafen würde wird er die Schuld für sein Verhalten bei Anderen verorten um so "eigentlich doch Recht gehabt zu haben".

Der "gläubige/abergläubige" Mensch des "Mittelalters" war nicht weniger intelligent als der Mensch früherer oder späterer Epochen. Er lebte lediglich in einer Zeit mit einem einseitigen "Input" für das eigenständige Denken.

Wenn "Alles" Wille/Willkür Gottes - oder destruktiver Mächte - ist; Dann gibt es auch keinen Raum für eigenständiges Denken. Dann ist Denken nur Reaktion auf Willkür und damit auch selbst nur willkürlich. Es ist also "kein Wunder" daß "Wundergläubigkeit" in einer solchen Zeit "Hochkonjuktur" hat. Modern ausgedrückt könnte man hier von einer kollektiven Psychose sprechen. Es ist kein Zufall daß eine Diktatur wie der Nationalsozialismus angesichts der zunehmend aussichtslosen militärischen Lage einen Begriff wie "Wunderwaffe" lancierte und Wortkonstrukte wie den "End-Sieg" erschuf. Auch diese Begriffe zielen darauf vernünftiges Denken zu eretzen in dem die Wahrnehmung der Realität um eine quasi-transzendente Ebene erweitert wird.


Geistige Unabhängigkeit oder Autonomie besteht darin den eigenen Geist frei zu halten von ihn belastenden - verwirrenden - beschränkenden - manipulierenden - Informationen, Meinungen und Unterhaltung.

Der erste Schritt zur Freiheit ist sich die Frage zu stellen ob oder inwieweit Informationen, Meinungen und Unterhaltung überhaupt einen relevanten Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit haben. Ohne diesen konkreten Bezug reduzieren sich auch Informationen auf Unterhaltung.

Die vorherrschende "Unterhaltung" von heute unterscheidet sich von der ursprünglichen Unterhaltung dadurch daß sie praktisch keinen konkreten Realitätsbezug mehr hat. Die Menschen lassen sich von Verbrechen, Liebeleien, Abenteuern und sogar kompletten "Welten" unterhalten die reine Fiktion sind. Das begünstigt unterschwellige "Mainipulation" und das Aufgreifen und Verstärken bestehender Ressentiments und Vorurteile. Hinzu kommt hier noch die schiere Masse an Unterhaltungn, die ihrerseits den Wettbewerb der "Sensationen" auf immer neue Spitzen treibt. Moderne Unterhaltung ähnelt eher Erscheinungen die in der Vergangenheit eher im Bereich der Religion angesiedelt waren.