Männliche Sexualität

Der vielleicht entscheidende Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Sexualität liegt im mentalen Zugang der, evolutionär bedingt, bei den Geschlechtern verschieden ist.

Last und Risiko einer Schwangerschaft trägt der weibliche Part. Das erklärt unterschwellige Vorbehalte der Frau vor sexueller Interaktion und geschlechtsreifer Männlichkeit.
Es handelt sich um eine Angst die auch Grundlage für das weibliche Bedürfnis Sexualität zu kontrollieren ist. Im weiblich dominierten Familienverband finden Mädchen und Frauen sowohl eine Atmosphäre vor die von dieser tradierten Angst geprägt ist als auch einen Raum der sie kontrollierend beschützt.

Zum Problem wird diese kontrollierende, behütende Angst vor männlicher Sexualität dann, wenn sie auch auf Jungen/Männer übertragen wird.
In ursprünglich lebenden menschlichen Gemeinschaften ist eine derartige Übertragung praktisch ausgeschlossen weil der männliche Nachwuchs bereits vor Eintritt in die Vorpubertät in den Verband der Jungen und Männer wechselt. Basierend auf einem inneren Antrieb den man auch bei Jungen unserer Zivilisation noch beobachten kann. In diesem Alter meiden Jungen nach Möglichkeit Mädchen und suchen und folgen männliche Freundschaften und erwachsene männliche Vorbilder. Männliche Gemeinschaften kennen weder Ängste vor sexuellen Interaktionen noch das Bedürfnis männliche Sexualität zu kontrollieren.

Das große Problem von Jungen/Männern der heutigen abendländisch geprägten Zivilisation besteht darin daß dieser zeitige Übergang in männliche Gemeinschaften nicht mehr vorgesehen ist; problematisiert/unterdrückt wird; und - falls überhaupt - zu spät erfolgt.

Ein Junge heutiger westlicher Gesellschaften verbringt seine gesamte Kindheit und weite Teile der Jugend in weiblich dominierten Systemen.

Sein Zuhause ist von der Mutter dominiert;
Seine Betreuung in Kindergarten und Grundschule ist entweder ausschließlich weiblich oder wenigstens weiblich dominiert und überwacht.
Der nähere Kontakt zu Vätern und erwachsenen Männern als Bezugspersonen ist durch deren Berufstätigkeit "gelockert" - soweit diesen Kontakt überhaupt gibt.

Ursprünglich exklusiv für Jungen geschaffene(!) Institutionen wie z.B. die Pfadfinder (die ursprünglich reine Boy-Scouts waren!), wurden für Mädchen geöffnet und damit auch zu Räumen die mit der "Angst vor dem Männlichen" infiziert wurden.

Eine Angst die sich u.A. in der Thematik "sexueller Missbrauch" äußert und im Namen von "Schutz vor Missbrauch" weiblichen Einfluss und Kontrolle verantkert und damit den Charakter der männlichen Gemeinschaft obsolet macht.

Gemeinschaften wie die Pfadfinder waren in der Vergangenheit männliche Refugien und damit auch Räume in denen angstfreies männliches Sexualverhalten als selbstverständlich akzeptiert; sexuelle Handlungen frei erfahren und gelebt oder zumindest durch "verständiges Wegsehen" geduldet wurden.
Verhalten und Aktivitäten die im Zeitalter von "#meetoo und Missbrauch" nicht mehr akzeptiert bzw. kriminalisiert werden.


Das Thema "sexueller Missbrauch" selbst - und der Umgang damit - ist Spiegel der weiblichen "Sex-Angst" und hat im Zusammenhang mit Jungen ein nicht nur unsinniges sondern destruktives Eigenleben entwickelt.
Nämlich wenn "Sexueller Missbrauch" sogar Handlungen ohne konkreten körperlichen oder sexuellen Bezug und sexuelle Interaktionen die weder mit Zwang, Drohungen oder Gewaltanwendung einhergehen einschließt. Mittlerweile werden sogar Handlungen zwischen nahezu Gleichaltrigen als "Vergewaltigungen" eingeordnet.

Auch Jungen werden indoktriniert praktisch jeden Körperkontakt (durch Männer) als etwas zu betrachten gegen das man sich zu wehren habe weil man es angeblich nicht wolle.
Und sollte ein Junge es tatsächlich immer noch tolerieren oder wünschen - so wird ihm der freie Wille oder die geistige Reife zur Einwilligung abgesprochen.


Im Sinne von Jungen (und Mädchen!) wäre es angezeigt die Unterschiede der Geschlechter nicht zu ignorieren sondern beiden Geschlechtern den Schutz zu geben den sie tatsächlich benötigen. Das heißt:
Mädchen den Schutz vor Übergriffen durch Jungen/Männer wie er nicht erst seit heute angelegt ist.
UND: Jungen den Schutz vor einem ihre männliche Identität schädigenden "Schutz".

Der Schutz vor Drohungen, Zwang und Gewalt sollte als etwas begriffen und auch kommuniziert werden das grundsätzlich und selbstverständlich jedem Menschen zusteht. Einen Schutz vor "Manipulation" kann es auch nur dadurch geben daß man für "manipulative Methoden" sensibilisiert - aber sicher nicht dadurch in dem man willkürlich "indoktriniert" und damit manipuliert.


Die Schädigung von Jungen äußert sich nicht nur in einem zunehmand angst-besetzten Verhältnis zu erwachsenen Männern sondern im Zuge ihrer Pubertät auch zu ihrer eigenen sexuellen Identität.
Jungen können kaum mehr anders als ihre erwachende impulsive extrovertierte Sexualität als Zeichen jener "gefährlichen Bedrohlichkeit" zu erleben die negativ (und nicht etwa lustvoll) zu bewerten man sie indoktriniert hat.

Ein Junge erlebt seine spielerischen sexuellen Phantasien heute als die eines "Perversen" wenn nicht gar eines "Vergewaltigers".


Ein weiterer Aspekt dieser Schädigung ist subtiler: "Schwul-/Gay-" als "Sexualpräferenz". (Ich verwende an dieser Stelle bewußt nicht den Begriff "homosexuell" weil homosexuelle Handlungen zu ursprünglichem männlichen Bindungsverhalten gehören - ohne jedoch als "Sexualpräferenz" oder "Lifestyle" erlebt zu werden.)

"Schwulsein" ist nicht nur keine Folge gleichgeschlechtlicher "Verführung" - sondern sogar eher deren Gegenteil: Eine Folge der Dämonisierung der männlichen sexuellen Identität.

"Schwulsein" ist eine Reaktion auf ein in der Kindheit erlebtes die männliche Sexualität (und "den Mann") abwertendes weibliches Dominanzverhalten in Verbindung mit einer "Idealisierung des Weiblichen" (vertreten durch "die Mutter" als Institutuion).

Der "schwule" Junge/Mann hatte im Zuge seiner psychosexuellen Entwicklung nicht die Gelegenheit zu lernen "kein Mädchen zu sein", worin tatsächlich die Herausforderung der psychosexuellen Entwicklung eies Jungen/Mannes liegt.

Subjektiv hat er "verinnerlicht" daß einen Jungen/Mann zu lieben einen - weil vom "Weiblichen" ausgehend - "höheren Status" verleihe.
Würde man gegen Sigmund Freud argumentieren - so handelt es sich nicht darum daß ein Ödipuskomplex einen Jungen durch dessen Ohnmacht/Aggression gegenüber dem Vater zu schaffen macht - sondern daß alle "Herrlichkeit" von der Mutter ausgeht und der Mann grundsätzlich - und nicht nur der kleine Junge - ein "kleines Würstchen" ist.
Mit Blick auf Freud wäre hier noch zu ergänzen daß seine "Ödipustheorie" ohne neuzeitliche/industriezeitliche Veränderung der Bedeutung der Geschlechter beim erzieherischen Einfluss undenkbar gewesen wäre. Die Ödipustherie setzt bereits eine Erscheinung voraus die es so in ursprünglich lebenden Gemeinschaften gar nicht gibt: Die psychosexuelle/psychosoziale "Überbewertung" der "begehrlichen" Bedeutung der Mutter in der Wahrnehmung des Jungen.

Bei einigen "Schwulen" geht die unbewußte Identifikation bisweilen so weit daß sie für sich ein ein feminines Erscheinungsbild und/oder Verhaltensweisen als erstrebenswert annehmen.
Aber auch eine andere "Reaktion" ist nicht selten zu beobachten: Der "trotzige Schwule" der eine exzessive Männlichkeit zur Schau stellt. Diese aber aus einem unbewußten Minderwertigkeitsgefühl heraus doch nur nur gegenüber Männern als befriedigend erleben kann.


Die quantitative "Explosion" der "Schwulenszene" - vor allem im Vergleich mit ursprünglich lebenden Gemeinschaften - macht die hier angeschnittenen Zusammenhänge deutlich.

Sie erklärt sogar warum von dieser "Explosion" "homophobe" Gesellschaften sogar besonders "betroffen" sind. Sozialsysteme die diese problematische hohe Abwesenheit von Vätern/Männern während der psycho-sexuellen Entwicklung von Jungen "dank" eines angeblich "traditionellen Familienbilds" aufweisen.

Es erklärt auch daß "Schwul-/Gay" in Folge beider Weltkriege deutlich sichtbarer hervortrat. Zeiten in dernen nicht nur Väter bei der Erziehung ganz oder weitgehend ausfielen; sondern auch Mütter größere Verantwortung/Bedeutung/Autorität genossen.

Und es war auch kein Zufall daß diese Erscheinung überhaupt erst im Zuge der Industrialisierung zu einem breiteren gesellschaftlichen Thema wurde.

An dieser Stelle ist auf (gut dokumentierte) Zeiten während der Renaissance in Florenz zu verweisen. Etwa die Hälfte aller Männer wurden in ihrer Lebenszeit mindestens einmal wegen Sodomie ("homosexueller Handlungen") angezeigt bzw. vor Gericht gestellt.
Daß die heutige "Schwulenbewegung" dies als Bestätigung interpretiert - basiert auf einem Irrtum. Denn es bedeutet gerade nicht dass die Hälfte aller Männer damals "schwul" oder "bi" waren - sondern daß ein Mann schon in Ermangelung der hierfür erforderlichen Begriffe gar nicht in diesen Kategorien denken konnte.

Sexuell mit einem Jungen oder Mann zu interagieren war nichts Besonderes - zumindest so lange man sich damals den von der Kirche als Sodomie geächteten Analverkehr verkneiffen konnte.

Diese männliche Haltung ließe sich wohl kaum treffender als mit den Worten Goethes beschreiben: "Knaben liebt´ich wohl auch - aber lieber sind mir die Mädchen - hab ich als Mädchen sie satt, dient sie als Knabe mir noch."
Unter dem Gesichtspunkt Freiheit wäre also festzuhalten daß der kraft seiner sozialen/gesellschaftlichen Position tatsächlich freie Mann früherer Jahrhunderte offensichtlich freier war als es der in der heutigen, angeblich freien Gesellschaft Lebende ist. Das sollte zu Denken geben!


An dieser Stelle möchte ich auch kurz darauf eingehen daß die heute vorherr/frauschende Behauptung Homosexualität sei angeboren; genetisch determiniert; bis heute den sicheren wissenschaftlichen Beweis schuldig geblieben ist.

Bei allen angeführten "Beweisen" handelt es sich lediglich um "indirekte Ansätze" die ausnahmslos andere Erklärungsansätze vernachlässigen oder ausblenden.

Das vielleicht "prominenteste" Beispiel wäre hier die Zwillingsforschung an eineiigen Zwillingen. Hier wurden auch Zwillingspaare einbezogen die nicht unmittelbar nach der Geburt getrennt worden waren. Bereinigt man das Ergebnis dieser Zwillingsforschung um diesen Aspekt - stellt man fest daß die Wahrscheinlichkeit daß zwei unmittelbar nach der Geburt getrennte eineiige Zwillinge beide "schwul" sind (bzw. werden) nicht größter ist als die Wahrscheinlichkeit daß zwei von zwei beliebig ausgewählten Adoptivkindern "schwul" sind/werden.


Als Fazit ist also festzuhalten: "Unisex" mag seinen Platz in der Bekleidungsindustrie haben - die menschliche Sexualität der beiden Geschlechter unterscheidet sich in mehr als nur den Geschlechtsorganen und Geschlechtsmerkmalen - und setzt für eine gesunde Entwicklung dem jeweiligen Geschlecht entsprechende geschlechtsspezifische Rahmenbedingungen voraus.



Literaturempfehlungen:

Schnack, D.; Neutzling, R.: Kleine Helden in Not - Jungen auf der Suche nach Männlichkeit.
Rohwolt, 1990 und später.

Eldredge, John: Der Ungezähmte Mann - Auf dem Weg zu einer neuen Männlichkeit.
Brunnen-Verlag, Gießen 1980 und später

Walter, H.; Eickhorst, A. (Hrsg.): Das Väter-Handbuch- Theorie, Forschung, Praxis.
Psychosozial-Verlag, Gießen 2012

Bischof, Norbert: Das Kraftfeld der Mythen - Signale aus der Zeit, in der wir die Welt erschaffen haben.
Psychosozial-Verlag, Gießen 1996 und später.

Mead, Margaret: Jugend und Sexualität in primitiven Gesellschaften.
Bde.1-3 - dtv 1935 und später.

Ström, Pär: Mansförbjudet - Könsdiskriminering av män och pojkar.
BoD 2012.